Vor zwei Tagen begann die Schule in NRW und viele hoffen, dass der Präsenzunterricht so weit wie möglich durchgeführt werden kann, aber die Situation ist fragil. Im Mai, in der Woche 9 nach dem Schullockdown haben wir in einem Offenen Brief im Schulministerium gefragt, welche Konzepte entwickelt werden, um trotz Virus, Kindern gleiche Rechte auf Bildung zu ermöglichen.
Mich interessiert, wie die Schulen, die Träger und die Ministerien in diese neue Zeit gehen und welche Wege beschritten werden. Die Erfahrung mit dem Offenen Brief hat mir gezeigt, wie viel eigene Planlosigkeit und Ohnmacht ich in Konstruktives und Interessantes durch den Austausch mit Anderen verwandeln kann.
Wenn ihr mögt, studiert und informiert mit mir gemeinsam, was erarbeitet und gedacht, schon umgesetzt und geplant wird in der Schule und drum herum. Ich werde hier für eine Weile einen Teil der sich wandelnden Schulwelt skizzieren.
Jetzt aber zu Study Halls. Kennt ihr Study Halls? Wart ihr mal in einer?
Klingt nach College und irgendwie urban und nach motivierten neugierigen jungen Menschen, oder? Ein großer heller Raum mit modernen Möbeln, guter Luft und einer leisen geschäftigen Atmosphäre.
Oder vielleicht doch im eher kolonialen Stil einer britischen Bibliothek mit gleichzeitig unsichtbarer modernster Technik?
Eine Gruppe von Schülern, die sich an ihren Arbeitsplätzen sitzt und mit Material in Regalen und im Netz gut ausgestattet ist und ihre Arbeitsaufgaben bearbeitet.
Wir brauchen Bilder und Visionen, um aus einem großen schlichten Klausurraum mit Einzelarbeitsplätzen einen schönen Lernort entstehen zu lassen.
Vielleicht sind Study Halls dann nicht nur eine Notwendigkeit zur Sicherung des chancengerechten Lernens für Kinder, deren häusliches Umfeld keine Infrastruktur, keine Unterstützung und keine Räume hergibt für Lernen auf Distanz, sondern einfach wertvolle neue Lernorte.
Schaut mal die Study Halls in Harsewinkel an.