
Ein wichtiges Argument, dass zur Verschärfung des Infektionsschutzes und damit zu großflächigen Schulschließungen führte, war und ist die Situation auf den Intensivstationen. Intensivmediziner warnten im Vorfeld des Gesetzesvorhabens. Allenthalben ging es bei den Debatten um Leben und Tod. Grund für die alarmierende Situation sind fehlendes Pflegepersonal. Intensivbetten gibt es reichlich.
Meine Vorschläge wären
- Der Einsatz der Bundesregierung für verbesserte Arbeitsbedingungen und Zahlungskonditionen für Pflegepersonal in Senioreneinrichtungen und Krankenhäusern.
Ausgangssperren und Infektionen im Haushalt
Ein wichtiges Instrumentarium der Bundesregierung ist die Kontaktreduzierung. Verwunderlich ist, warum für das Setting privater Haushalt jetzt die Idee der Ausgangssperre kommt. Jede/r lebt in einem Haushalt. Von Beginn an war dies der Ort. Der Raum in den keiner hineinkommt.
Mein Vorschlag wäre
- dass die Bundesregierung statt Ausgangssperren eine Öffentlichkeitskampagne zu Prävention & Gesundheit, Immunabwehr & Sport, Genussfreude & Ausgeglichenheit durchführt, nicht nur im Zusammenhang mit Covid, sondern auch mit anderen Krankheiten. Diese mit der Prägung von Selbstwirksamkeit statt über Verbote.
- Gleichzeitig bedürfte es auch der begleiteten umsichtigen Führung einer Debatte zu Freiheit und Sicherheit, zu Krankheit und Tod, zu Gesundheit im umfassenden Sinn, zu Freiwilligkeit versus Zwang etc.
- Die jetzt durch Klinikaufenthalte die bekannten Risikogruppen sollten öffentlich gemacht werden, um diesen ein Impfangebot zu machen. (Impfmobile in städtische Quartiere usw.)
- Ach ja. Wir brauchen unbedingt Exitpläne. Das würde der Psyche so gut tun.
Good News
Wir wissen viel mehr als vor einem Jahr.
- Wir wissen, dass Covid bei Kindern sehr häufig asymptomatisch verläuft und dass es keinen Grund gibt, sich vor einer Infektion bei Kindern zu fürchten. (dgpi, 18.04.2021)
- Der Anteil der Toten ist auf seinem tiefsten Stand seit August letzten Jahres. Er liegt für KW 14 bei 0,38%. (RKI, klinische Daten, 26.04.21)
- Lehrer*innen können einfach zum Hausarzt gehen und sich impfen lassen. Das geht!
Eine kleine Anekdote:
Tagesupdate des DIVI e.V. auf Youtube:
Der heutige Blick auf die Corona-Zahlen lässt Prof. Dr. Gernot Marx vermuten, dass die Maßnahmen der Notbremse langsam zu greifen scheinen. Die Patienten auf den Intensivstationen werden allerdings immer jünger – manche sind sogar unter 30 Jahre jung! Daher bittet das Bundesgesundheitsministerium die DIVI darum, nun auch Altersangaben in das Intensivregister zu integrieren.
Die Äußerung ist deshalb so albern, ärgerlich und peinlich, weil die „Notbremse“ erst seit 4 Tagen umgesetzt wird und natürlich noch keinen Einfluss auf die Intensivmedizin haben kann. Es ist eben nicht zu übersehen, in welche Richtung die Wirksamkeit der „Maßnahmen“ gedrängt werden soll. Dass die DIVI keine Altersangaben hat, aber weiß, dass die Patienten unter 30 sind, gehört auch zu den Sätzen, die aus der Ecke einfach gesagt werden müssen.
Fakt ist, dass die Zahl der Todefälle der unter 30-jährigen seit Sommer 20 konstant zwischen 0 und 3 Personen pro Woche (RKI). Ja und leider gibt es bisher keine erfassten Daten zur Anzahl u Alter der Intensivpatienten gibt. Es gibt lediglich Fallzählungen (inkl. Doppelzählungen).